Archiv für Januar 2013

Grapevine

Hauptstraße in Grapevine, Texas

Hauptstraße in Grapevine, Texas

Eine andere beschauliche Stadt im Dallas Fort Worth Metroplex ist Grapevine. Imposant die lange und schnurgerade Hauptstraße, mit einer Reihe von Geschäften, einem herrlich altmodischen Kinopalast, und vor allem einem äußerst abschreckenden Stadtgefängnis, das man 1909 dort hingestellt hat – ein Betonbunker, in Bauart und Größe einer Hundehütte sehr viel ähnlicher als einem Garanten öffentlicher Sicherheit und Ordnung. Offenbar waren das wilde Zeiten hier Anfang des 20. Jahrhunderts, und die Raufbolde sollten an Ort und Stelle erst mal sichergestellt werden …

Das Stadtgefängnis von Grapevine, erbaut 1909 in modernem Beton ...

Das Stadtgefängnis von Grapevine, erbaut 1909 in modernem Beton …

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Beschaulicher Westen in Plano

Beschaulicher Westen in Plano

Plano, im Norden von Dallas gelegen, macht auf den ersten Blick nicht den Eindruck einer Stadt von mehr als einer Viertel Millionen Einwohner. Und 1990 waren es erst halb soviel. Den dramatischen Aufschwung verdankt der Ort der Schnellbahn-Verbindung nach Dallas, und dem Erfolg der ortsansässigen Industrie, vor allem Ross Perot’s Electronic Data Systems (EDS). Die „Altstadt“ hat sich ihren kleinstädtischen Charme erhalten, wir finden viele Kunstgalerien, auch bessere Restaurants. Selbst um den Bahnhof herum sieht’s proper aus, ein kleiner Park mit Kinderspielplatz, gepflegte Appartement-Häuser. Unter den Städten mit mehr als 250 Tausend Einwohnern ist Plano die sicherste in der Kriminalstatistik.

Hier wurde Lance Armstrong geboren, und hier ist auch Dr. Pepper zuhause, das amerikanischste aller Süßmacher. Hätte Lance nur später nicht zu stärkeren leistungssteigernden Substanzen gegriffen …

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Echte Cowboys tragen Stiefel

Amtrak-Station in Fort Worth: bei so wenig Zügen reichen handschriftliche Fahrpläne.

Amtrak-Station in Fort Worth: bei so wenig Zügen reichen handschriftliche Fahrpläne.

Dallas Fort Worth Metroplex, ein Suburbia ungeheuren Ausmaßes, zusammengehalten von Interstates, US Highways und Staatsstraßen, mit mehrstöckigen Kreuzungen, die auch Los Angeles vor Neid erblassen lassen. Für die kleine Dame in unserem Garmin Nüvi Navigationsgerät im Leihwagen entschieden zu komplex – immer wieder wähnt sie sich in diesem Gewirr im falschen Stockwerk und ist emsig dabei, die Routen neu zu berechnen, nur um sich 10 Sekunden später wieder zu revidieren.

Fort Worth ist genauso trostlos, wie ich es in Erinnerung hatte. Am enormen Railyard stehen immer noch leere, halb verfallene Frachtgebäude, der ehemalige Passagierbahnhof ist durch ein weit kleineres Gebäude ersetzt, das sich großspurig Intermodal Transit Center nennt. Die Amtrack-Zugfolge ist handschriftlich angegeben. Nach Chicago und nach Los Angeles, je zwei Züge am Tag. Vaclav wird den nach Chicago nehmen, ein echtes Abenteuer, ich beneide ihn, mein Weg zurück nach Deutschland führt ganz schnöde mit der Lufthansa von Dallas Fort Worth International Airport nach Frankfurt.

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Hustled at the Old School Book Depot

Dallas bei Nacht

Dallas bei Nacht

Der 24. Januar ist wie ein Sommerabend in Dallas. Später werden wir im Freien zu Abend essen, doch zunächst geht es zu der Stelle an der Elm Street, wo vor 50 Jahren Präsident John F. Kennedy zu Tode kam. Eigentlich schade, dass eine Stadt mit beeindruckender Skyline, vielen Hochtechnologiefirmen und hohem Unterhaltungswert in der „Altstadt“ im Wesentlichen durch einen toten Präsidenten und einen kürzlich verstorbenen Serien-Fiesling bekannt geworden ist.

Kennedy wurde der offiziellen Geschichtsschreibung nach durch Lee Harvey Oswald vom 5. Stock des alten Schulbuchmagazins aus erschossen. Aber es gibt viele wahrscheinliche und weniger wahrscheinliche Verschwörungstheorien, die alle darauf hinauslaufen, dass es mehrere Schützen gegeben haben muss – in der Tat sind die ballistischen Befunde äußerst widersprüchlich. Der African American meines Alters und meiner Statur, der sich uns rasch zur Seite gesellt, kennt sie alle, die Theorien und bringt sie äußerst eloquent und nicht ohne Witz zur Geltung. Die einzigen Präsidenten, die im 20. Jahrhundert den Haushalt ausgeglichen haben? Kennedy und Clinton. Die andere Gemeinsamkeit? Sie waren beiden ungeheuer hinter den Mädels her und nahmen es mit der eheliche Treue nicht gar so ernst. Ist hier eine Botschaft verborgen? Take that, Barack. But watch out for Michelle’s biceps.

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Ein Sonntag in Austin

Alt und neu dicht bei einander in Austin

Alt und neu dicht bei einander in Austin

Austin, das ist nach eigenem Bekunden die Hauptstadt der Live-Musik. In der „Altstadt“, wenn man das denn so nennen kann, reiht sich Musikkneipe an Musikkneipe. Helden des „Outlaw Country“ sind hier bereits zu Lebzeiten Straßen gewidmet. Ob auf dem Willie Nelson Boulevard das Gras besser schmeckt, konnte ich allerdings nicht feststellen. Sonntags morgens um 9 fehlt das Angebot, selbst ein reguläres Frühstück ist schwer zu finden, alles hat geschlossen.

Der Reiz von Austin erschließt sich nicht sofort. Selten habe ich eine Stadt gesehen, die so im eisernen Griff von Schnellstraßen steckt. Die Altstadt liegt nördlich des Colorado River (dem texanischen, nicht dem, der durch den Grand Canyon fließt) und zieht sich den Hügel hinauf in Richtung auf das State Capitol. Ältere flache Gebäude aus Ziegeln und Natursteinen, die den Westen wieder aufleben lassen, auch in ihrer Abgewetztheit, konkurrieren mit einigen gläsernen Hochhausriesen und etlichen Parkhäusern. Mein erster Eindruck: wenn ein Architekt nach Vorbildern für eine Grunge-Architektur sucht, der jede Gemütlichkeit abgeht, in Austin wäre er richtig. Hinzu kommen die vielen Obdachlosen und die nicht geringe Zahl an zweifelsohne betuchteren Männern, die zumindest am Sonntag obdachlos aussehen will. Mit Jeans und Northface Fleece bin ich hoffnungslos overdressed.

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Mad Dash to Austin

Hier fühlen sich Ulmer wie zuhause: Parkplätze für die Car2Go-Smarts

Hier fühlen sich Ulmer wie zuhause: Parkplätze für die Car2Go-Smarts

Fliegen kann ja so stressfrei sein. An manchen Tagen aber nicht. Ein etwas mulmiges Gefühl hatte ich ja schon, als mir zwischen dem Flug von Frankfurt nach Washington und dem Weiterflug nach Austin, Texas, nur anderthalb Stunden verblieben. Das Kribbeln in der Magengrube verstärkte sich leicht, als der Check-In Automat mir zwar erlaubte, den Sitzplatz von Washington nach Austin zu ändern, dann aber keine Bordkarte ausspuckte. Ich sollte mich ans Abfluggate wenden. Was ich auch tat, jedoch ohne Erfolg. Da gäbe es einen „passenger status conflict“ mit dem System von United Airlines, sagte die freundliche Lufthanseatin am Abfluggate in Frankfurt. Das passiere schon mal, warum, wisse sie auch nicht, ich sollte einfach in Washington zum Transferschalter der United gehen, der sei direkt hinter der Zollkontrolle, wo man das Gepäck wieder abgeben müsse für die Anschlussflüge.

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